Erstes Fendt Verdampfertreffen mit 100 Dieselrössern und 3000 Besuchern

Das erste Fendt Verdampfertreffen in Marktoberdorf am Samstag, 15. Juli 2023, war ein großer Erfolg. Die Vorstandschaft des 2021 gegründeten Fendt Classic Club e.V. (FCCI) zum Erhalt und zur Pflege der historischen Substanz der Marke Fendt hatte zum Event eingeladen und auf etwa 100 Dieselrösser und mehrere Tausend Besucher gehofft.

Ohne Anmeldung oder Ticketverkauf konnten die Organisatoren bis zum Veranstaltungstag jedoch nur hoffen, dass die Veröffentlichungen im Vorfeld Wirkung zeigen würden. Die Erwartungen der Gastgeber wurden aber sogar übertroffen: Exakt 100 Dieselrösser aus den 1930er bis 1950er Jahren – genauer die Modelle F9, F12, F18 und F18 H – waren vor Ort; und mehr als 3000 Besucher wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Eine Sache freute Sepp Nuscheler, Vorsitzender des FCCI, besonders: "Es waren unheimlich viele junge Leute da. Unter den Besuchern, aber auch unter den Teilnehmern."

Katharina Hartmann (28) zum Beispiel kam bis aus Wildpoldsried angeknattert. Gute 20 km auf dem historischen Dieselross vom Opa, bei dem sie oft mitgefahren ist. Die Begeisterung für den Oldtimer hat er der Enkelin vererbt. Und nun ist sie mit Unterstützung von Beifahrerin Katharina Krumm beim Treffen dabei. Und Charel Thommes (11) ist in Begleitung von Papa Pascal bereits am Freitag bis aus Luxemburg angereist. Im Sommer fahren die beiden fast jedes Wochenende zu Oldtimertreffen. Am liebsten mit ihrem F 18 H aus dem Jahr 1950. "An dem ist noch fast alles Original", verkündet der Bub hinterm Lenkrad. Fahren darf er den historischen Schlepper leider noch nicht. Aber können würde er es schon, erzählt er grinsend.

Bereits gegen 8 Uhr war der Parkplatz vor dem Fendt Forum in aufsteigenden Rauch gehüllt, die Motoren knatterten. Nach einer Registrierung der Teilnehmer, folgte ein kurzer Fahrzeug-Check durch den TÜV Süd, damit auch die nicht zugelassenen Dieselrösser nachher an der Rundfahrt durch das Stadtgebiet Marktoberdorf teilnehmen durften. Dann rollten die Verdampfer auf den großen Fendt Rundkurs auf dem Firmengelände und stellten sich in etwa nach Baujahr und Fahrgestellnummer auf, sodass die Besucher die Fahrzeugentwicklung über die Jahre gut sehen konnten.Auch die ersten Besucher trafen bereits am Morgen auf dem Gelände ein und beobachteten die Oldtimer-Besitzer beim Abladen, Anlassen und Registrieren ihrer Schlepper. Auf das Gelände wurden die Besucher durch das Fendt Forum geleitet – vorbei an den neuesten Fendt Traktoren und Anbaugeräten und hinaus in den Außenbereich mit Bühne, Foodtrucks und Sitzgelegenheiten im Schatten. Um kurz nach 10 Uhr erfolgte die offizielle Eröffnung.

Als Gastgeber begrüßte Sepp Nuscheler die Leute, dann folgten Grußworte von Maria Rita Zinnecker, Landrätin im Ostallgäu, Michael Eichinger, Dritter Bürgermeister von Marktoberdorf und Walter Wagner, Geschäftsführer für Forschung und Entwicklung bei Fendt und Vorstandsmitglied des FCCI. "Verdampfet sche", war der Appell auf Allgäuerisch, den zuerst die Landrätin und dann auch ihre beiden Folgeredner an die Teilnehmer und Besucher richteten. Genießt den Tag!

Die junge Gruppe "Blechbätscher" aus Marktoberdorf und Umgebung sorgte den ganzen Tag über mit großartiger Blasmusik für beste Stimmung; und die Allgäu-Show, organisiert von Schauspielerin, Moderatorin und Kulturschaffender Monika Schubert aus Marktoberdorf, unterhielt die Besucher mit Jodler, Alphornbläsern, Schuhplattler und Trachtenpaaren beim Tanz.

Für das leibliche Wohl auf dem Fest sorgte Genuss&Harmonie, der Catering-Service von Fendt in Marktoberdorf, sowie mehrere Foodtrucks aus der Gegend mit deftigem und süßem Angebot; besonders beliebt war bei diesen Temperaturen natürlich der Eisstand. Doch selbst der Eismaschine wurde es am Samstag zeitweise zu heiß und sie streikte. Mit durchgehend über 30 Grad im Schatten war das Wetter am Veranstaltungstag durchaus eine Herausforderung – für Mensch und Maschine. Auch die Dieselrösser brauchten bei dieser Hitze überdurchschnittlich viel Wasser im Tank, denn das verdampfte und verdunstete schnell.

Den ganzen Tag über hatten die Besucher die Gelegenheit, Fahrer und Fahrzeugen auf dem Rundkurs zu begegnen. Viele Fachgespräche, spontane Fotoshootings und staunende Blicke waren zu beobachten. Praktisch: Jedes Dieselross war mit einem bei der Registrierung erstellten Info-Schild versehen, sodass Modell, Baujahr und Fahrgestellnummer auf den ersten Blick ersichtlich waren. Vier besondere Gefährte wurden schließlich auf der Bühne geehrt.

Bei der Fahrzeugprämierung haben folgende Dieselrösser bzw. Besitzer Urkunden und Siegerschleifen erhalten:

  • Ältestes Fendt Verdampfer Dieselross: F 9 Baujahr 1933; Michael Barnsteiner, Ottobeuren
  • Jüngstes Fendt Verdampfer Dieselross: F 18 H Baujahr 1950: Michael Kollmann, Lengenwang
  • Fendt Verdampfer Dieselross mit der weitesten Anreise: F 18; Hans ten Napel, Vriezenveen, Niederlande; über 800 km Anreise
  • Fendt Verdampfer Dieselross mit der weitesten Anreise auf Achse; F 18 H, Martin Hasler, Immenstadt, 50 km Anreise

Für die Prämierung fuhren die Fahrzeuge einzeln vor die Bühne, die Dieselrösser konnten von der Menschentraube bestaunt werden, während die Fahrer auf der Bühne geehrt wurden.

Der Höhepunkt für alle Beteiligten war definitiv die Rundfahrt durch das Stadtgebiet Marktoberdorf. Die Dieselrösser wurden von ihrem jeweiligen Platz auf dem Rundkurs an den vielen Besuchern vorbei und durch ein Tor ins Fendt Produktionsgelände gelotst. Dort passierten sie einige neue Fendt Schlepper – ein schöner Kontrast von Historie und Gegenwart.

Weiter ging es innerhalb des Fendt Geländes durch den mit Blumen geschmückten Torbogen an der alten Pforte – ein besonderer Moment. Über den Bahnübergang fuhren die Teilnehmer über die Jahn- und Tigaustraße zur B 16, dann bogen die Fahrzeuge auf den Marktplatz ein, bevor sie an der Villa der Familie Fendt vorbeikamen, in deren Einfahrt ein Historischer Fendt Benzin-Grasmäher ausgestellt war und Peter Fendt mit Familie am Gartentor winkte. Insgesamt säumten hunderte Marktoberdorfer die Rundfahrtstrecke, winkten und jubelten – vor allem, wenn ein Fahrer hupte. 

Als die Fahrzeuge zurück am Festgelände eintrafen, erhielten sie ein Teilnehmergeschenk, bestehend aus einer eigens angefertigten glänzenden kleinen Schwungscheibe mit Gravur „1. Fendt Verdampfertreffen am 15. Juli 2023 in Marktoberdorf“ und individuell wurde für jeden Teilnehmer die Fahrgestellnummer direkt vor Ort durch die Auszubildenden von AGCO Fendt per Hand eingraviert. Dazu gab es Dieselross-Motoren-Öl samt Kanne für die Fahrzeuge und Dieselross-Bier für die Fahrer.

Bei der Verabschiedung fragten viele Teilnehmer bereits nach einer Wiederholung der gelungenen Veranstaltung. Ein schönes Zeichen und Motivation für die Verantwortlichen des FCCI, weitere Events im Sinne der Historischen Substanz der Marke Fendt anzudenken.

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Quelle: FENDT